Fußverkehr
Fußverkehrs-Check 2018
Stand und Perspektiven
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
morgens schnell zum Bäcker, in der Mittagspause kurz etwas abholen, einen kleineren Einkauf erledigen – das machen viele von uns in Böblingen gerne zu Fuß. Mit dieser natürlichsten Art der Fortbewegung haben wir uns in den vergangenen fünf Monaten intensiv beschäftigt. Prima, dass etliche Böblinger/-innen gemeinsam mit unserer Stadtplanung den „Fußverkehrs-Check 2018“ angegangen sind, Begehungen in den Stadtteilen Diezenhalde und Grund absolviert und die Ergebnisse in einem Abschluss-Workshop zusammengetragen haben.
Den Workshop am 22. November 2018 verstehen wir für die weitere Entwicklung des Böblinger Fußverkehrs als einen Meilenstein, der den Blick auf unsere bisherigen und künftigen Aktivitäten gerichtet hat.
Fortschritte für den Fußverkehr
In der Stadtverwaltung ist uns der Fußverkehr sehr wichtig. Wir sind uns bewusst, dass es im Stadtgebiet Verbesserungsbedarf gibt. Aber es tut sich manches! Ein Beispiel ist der gelungene Umbau der Bahnhofstraße zu einer Fußgängerzone oder das Fußgänger-Leitsystem, das zurzeit erstellt wird. Auch im Stadtteil Dagersheim geht es voran. Dort sind mehrere Planungen im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes im Gang. Die Wegebeziehung in den Nachbarort Darmsheim soll genauso verbessert werden wie die Naherholung zu Fuß entlang der Schwippe.
Nachhaltige Mobilität - gerade auch zu Fuß
Im Laufe der Zeit haben sich die Ziele der Verkehrsplanung in Böblingen geändert: vom Schwerpunkt Autoverkehr hin zur Stärkung der nachhaltigen Mobilität. Bereits im Generalverkehrsplan von 2009 gibt es ein Teilkapitel Fußverkehr, das allerdings noch sehr allgemein gehalten ist. Wenn wir unser Verkehrskonzept fortschreiben, wollen wir dem Fußverkehr eine gleichwertige Stellung einräumen. Es geht etwa darum, kurze Wege zu erhalten oder zu vermeiden, dass breite Straßenräume wie Barrieren wirken.
Dies waren auch ganz konkrete Impulse des „Fußverkehrs-Checks 2018“ in unserer Stadt. Als eine von acht Kommunen werden wir dabei vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg gefördert, dafür herzlichen Dank! Diese Checks werden seit 2015 durchgeführt, um das Zu-Fuß-Gehen bei Bevölkerung, Politik und Verwaltung stärker ins Bewusstsein zu rücken. Ziel ist es, bestehende Wegenetze zu überprüfen und aus Begehungen konkrete Maßnahmen abzuleiten und deren Umsetzung zu begleiten. Für Böblingen erwarten wir dazu im kommenden Frühjahr einen ausführlichen Bericht.
Fortbewegung und soziale Aspekte
Das Thema Fußverkehr ist sowohl für Fußgänger/-innen als auch für Planer/-innen sehr vielschichtig. Zu-Fuß-Gehen ist nicht nur eine Art der Fortbewegung von A nach B. Wir können dabei soziale Kontakte knüpfen und unsere Stadt „erlaufen“. Außerdem schonen wir die Umwelt und tun etwas für unsere Gesundheit. Aus planerischer Sicht sollen möglichst viele Dinge gleichzeitig erfüllt sein. Die möglichst kurzen Wege sollen sicher und attraktiv sein. Außerdem haben verschiedene Gruppen unterschiedliche Ansprüche an die Fußwege, die teilweise miteinander in Konkurrenz stehen und auszutarieren sind.
Fußgänger im Fokus der Planung
Durch seine kompakte Struktur bietet Böblingen sehr gute Voraussetzungen fürs Zu-Fuß-Gehen. Damit das überall sinnvoll oder gut möglich ist, werden wir bei jeder zukünftigen Planung im Straßenraum verstärkt Fußgänger-Aspekte mit einbeziehen: ob Gehwege und Querungsmöglichkeiten oder die gute Erreichbarkeit und Ausgestaltung von Bushaltestellen. Im ganzen Stadtgebiet werden derzeit Haltestellen barrierefrei umgebaut, damit alle eigenständig mobil sein können.
Böblingen gerne und einfach zu Fuß erleben – gehen Sie diesen Weg gemeinsam mit uns!
Ihre
Christine Kraayvanger
Bürgermeisterin
Abschlussworkshop zum Fußverkehrs-Check am 22.11.18
Der Fußverkehrs-Check der Stadt Böblingen startete am 5. Juli 2018 im Café Emil mit einem Auftaktworkshop.Im zweiten Schritt wurden zwei Ortsbegehungen durchgeführt. Auch diese Begehungen in den Stadtteilen Diezenhalde (17. Juli) und Grund (17. September) sind nun erfolgreich abgeschlossen. Es wurden sowohl Schwachstellen mit möglichen Lösungsansätzen ermittelt als auch gelungene Elemente beobachtet.Am 22. November 2018 um 19 Uhr fand im Wolfgang-Brumme-Saal im alten Rathaus der Abschlussworkshop unseres Fußverkehrs-Checks statt. Dort wurden Maßnahmenvorschläge, welche aus der Auswertung der Begehungen hervorgehen, vorgestellt. Zum Bericht Abschlussworkshop. (4,386 MiB)
Protokoll der Begehung des Stadtteils Grund (186,6 KiB)
Weitere Informationen zum Fußverkehr-Check gibt es hier:
https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/mobilitaet-verkehr/fussverkehr/fussverkehrs-checks/
Flyer zum Fußverkehrs-Check (2,841 MiB)
Protokoll der Begehung der Diezenhalde (172,3 KiB)
Protokoll des Auftaktworkshops (593,8 KiB)
AGFK-Gründungsmitglied
Böblingen will den Fußerkehr nachhaltig voranbringen.
Deshalb sind wir Gründungsmitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und Fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW).
Die AGFK-BW ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Kommunen, die sich das Ziel gesetzt haben, den Fuß- und Fahrradverkehr im Land systematisch zu fördern und eine neue Kultur nachhaltiger Mobilität – zu Fuß oder mit dem Fahrrad – zu etablieren.
Radfahren und Zufußgehen müssen zeitsparend, sicher und bequem möglich sein. Dazu bedarf es eines umfassenden Ansatzes der Fuß- und Radverkehrsförderung, der deutlich über die Verbesserung der baulichen Infrastruktur hinausgeht. Auch Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Dienstleistungsangebote stehen auf der Agenda der AGFK-BW, um den Anteil des Fuß- und Fahrradverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen.
Das Netzwerk der AGFK-BW macht die Erfahrungen anderer Landkreise, Städte und Gemeinden im Bereich der Rad- und Fußverkehrsförderung für alle Mitglieder nutzbar und berücksichtigt dabei deren unterschiedliche Ansprüche. Koordiniert wird das Netzwerk von der Geschäftsstelle bei der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Stuttgart, die die Mitarbeiter in den Verwaltungen der Mitgliedskommunen spürbar entlastet.
Als Mitglied des kommunalen Netzwerks profitieren wir vom Erfahrungsaustausch, zum Beispiel auf Fachseminaren oder bei Arbeitskreistreffen, und von der Arbeit der Geschäftsstelle, die das als Verein organisierte Netzwerk koordiniert. Außerdem kann die Stadtverwaltung Synergien in Projekten nutzen. Weitere Informationen, Kommunen, die auch bereits fest im Sattel sitzen, und aktuelle Projekte finden Sie auf den Internetseiten des Vereins: www.agfk-bw.de.