Gezielter Fokus: Wir stärken Wirtschaft, Bildung und Klimaschutz
Liebe Böblinger*innen und Dagersheimer*innen,
in dieser Woche haben wir den Haushaltsplan für das Jahr 2025 in den Gemeinderat eingebracht. Um sowohl die Einnahmen- als auch die Ausgabenseite zukunftsfähig aufzustellen, brauchen wir einen gezielten Fokus für Böblingen: Wir stärken Wirtschaft, Bildung und Klimaschutz.
Die Ausschuss-Beratungen finden von 3. bis 5. Dezember statt – am 17. Dezember 2024 steht die Verabschiedung des Haushaltsplans auf der Tagesordnung. Sie sind herzlich eingeladen,diese Sitzungen im Großen Sitzungssaal des Rathauses mitzuverfolgen.
Wirtschaft
Böblingen ist ein starker Wirtschaftsstandort. Unsere oberste Priorität ist es, unsere Wirtschaftskraft zu stärken und zukunftssicher aufzustellen. So erhalten wir unseren Wohlstand und bleiben handlungsfähig für alle anstehenden Aufgaben. Um das zu erreichen, setzen wir auf eine nachhaltige Förderung der Bedingungen für Bildung und Hochschulbildung sowie auf attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen und Innovationen, besonders in den Bereichen Technologie und Digitalisierung.
Durch den Erwerb des Krankenhaus-Areals können wir Raum für neue, innovative Arbeitsplätze schaffen. Unsere Vision ist eine enge Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft, die langfristig den Wohlstand der Stadt sichert.
Die Energieversorgung ist ein zentraler Faktor, vor allem für unsere energieintensiven Betriebe. Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien von Windkraft bis Photovoltaik können wir dafür sorgen, dass diese Unternehmen günstigen Strom beziehen können und wettbewerbsfähig bleiben. Und da gehört es dazu, dass wir das Verfahren zu einem möglichen Windpark zwischen Böblingen, Holzgerlingen und Ehningen sachlich bearbeiten. Denn wer die Sorgen der Wirtschaft ernst nimmt, muss sich auch mit der Möglichkeit für eine sichere und günstige Energiebeschaffung ernsthaft auseinandersetzen.
Bildung
Eine starke Wirtschaft braucht gut ausgebildete Fach- und Arbeitskräfte. Bildung ist Wissenserwerb, Bildung ist Erwerb sozialer Kompetenzen, Bildung ist Teilhabe, Bildung ist Demokratieförderung und wirksam im Hinblick gegen populistisches Gedankengut gleich welcher Herkunft. Bildung schafft somit gesellschaftliche und wirtschaftliche Mehrwerte.
Wir investieren weiter massiv in unsere Schulen und Kindergärten, um sicherzustellen, dass jedes Kind in Böblingen und Dagersheim die besten Bildungschancen erhält. Bereits in den Kitas legen wir den Grundstein für künftige Bildungsbiografien, indem wir frühkindliche Bildung fördern und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützen. Leider können wir aktuell noch nicht jedem Kind einen Betreuungsplatz bieten. Aber wir arbeiten hart daran, dass wir Erziehungskräfte finden und auch weiterhin baulich die notwendigen Kapazitäten schaffen.
Besondere Bedeutung haben für uns die Modernisierung und der Ausbau unserer Schullandschaft. Der Neubau der Theodor-Heuss-Werkrealschule und Friedrich-Schiller-Realschule am Stockbrünnele ist ein eispielgebendes Leuchtturmprojekt. Wir setzen uns dafür ein, kein Kind und keinen Jugendlichen in Böblingen und Dagersheim zurückzulassen.
Das gilt ebenso für den Ausbau der Hochschulbildung, die ein wichtiger Pfeiler für die Fachkräftesicherung ist. Den Betrieb des Herman Hollerith Zentrums (HHZ) unterstützen wir mit zwei Millionen Euro bis zum Jahr 2033 – zusätzlich zum Landkreis. Die Stadt Böblingen als Technologiestandort und unsere vielen innovativen Unternehmen profitieren von der Interaktion mit dem HHZ und den dort ausgebildeten Forschenden und Nachwuchskräften. Lehre, Ausbildung, Forschung und Entwicklung gehen hier Hand in Hand.
Klimaschutz
Klimaschutz ist eine globale Verantwortung und eine lokale Aufgabe. Wir haben uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2035 wollen wir klimaneutral werden. Dies erfordert Engagement und konkrete Maßnahmen, die wir gemeinsam mit der Bürgerschaft entwickeln.
Wir setzen auf nachhaltige Mobilität, die alle einbezieht – zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Bus und Bahn oder mit dem Auto. Besonderes Augenmerk legen wir auf eine barrierefreie Gestaltung der Infrastruktur, damit sich auch Menschen mit Beeinträchtigungen sicher und unabhängig bewegen können.
Ein weiteres zentrales Projekt ist die Entwicklung der „Schwammstadt“: ein innovatives Konzept zur Anpassung an die zunehmenden Hitzewellen im Sommer und immer häufiger vorkommende Starkregen-Ereignisse.
Der Haushaltsplan 2025 in Zahlen
Die laufenden Erträge betragen rund 261 Millionen Euro, die laufenden Aufwendungen rund 274 Millionen Euro. Weiterhin gehen wir von deutlich überdurchschnittlichen Gewerbesteuer-Einnahmen in Höhe von 140 Millionen Euro aus. Dieser erfreulichen und wertvollen Einnahmenseite stehen hohe Zahlungen im kommunalen Finanzausgleich und in der Umlage an den Landkreis gegenüber – wegen der hohen Steuerkraft unserer Stadt aus den letzten Jahren.
Durch die steigenden Aufgaben und Aufwendungen weist der städtische Haushalt 2025 voraussichtlich ein negatives Ergebnis von rund 13,4 Millionen Euro aus. Grund dafür sind vor allem die dauerhaft steigenden Kosten in den Bereichen Bau und Digitalisierung, aber auch bei gesetzlichen Anforderungen, etwa der Ausbau von Kita-Plätzen und die damit einhergehende Gewinnung von Fachkräften.
Kraftvolle Investitionen
Rund 74 Millionen Euro sollen in die kommunale Infrastruktur fließen. Es geht um notwendige neue Projekte, z. B. den Neubau der Kita Murkenbach mit Familienzentrum. Gleichzeitig fließen weitere Gelder in laufende Bauvorhaben, etwa das Schulzentrum Stockbrünnele. Von der Erneuerung der Sportanlage Bussardstraße über die Sanierung der Stadtgrabenstraße bis zur Sanierung von Fachräumen im Max-Planck-Gymnasium: Wir
wollen wertvolle Investitionen in die Zukunft tätigen.
Unsere Ziele sind ambitioniert. Deswegen ist es wichtig, unsere finanziellen und personellen Ressourcen klug einzusetzen: Wir müssen Bestehendes erhalten und zukunftsfit machen und sollten uns für die nächste Zeit keine weiteren Zusatzaufgaben leisten.
Personal
Unsere Mitarbeitenden sind das Herzstück der Stadtverwaltung. Um die wachsenden Aufgaben zu bewältigen und das hohe Leistungsniveau zu halten, ist es notwendig, den Stellenplan anzupassen. Wir planen mit rund 37 neuen Stellen. Insgesamt stehen im Stellenplan knapp 910 Stellen, verteilt auf über 1.250 Menschen. Unsere Personalkosten werden daher 2025 voraussichtlich auf rund 70 Millionen Euro steigen.
Wir müssen weiterhin Sorge tragen, dass die Stadt Böblingen als Arbeitgeberin attraktiv bleibt. Die übertariflichen Leistungen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro werden sich auszahlen, um im Wettbewerb mit unserer starken Wirtschaft konkurrenzfähig zu bleiben.
Dank und Zuversicht
Unser ganz herzlicher Dank für die Aufstellung des Haushaltsplans geht an die Mitarbeiter*innen der Kämmerei, stellvertretend an Sascha Schneider, Amtsleiter und Stadtkämmerer, und Daniel Harwardt, Abteilungsleiter
Finanzen – sowie an alle Verantwortlichen aus den Fachämtern für ihre Beiträge.
Packen wir gemeinsam die vielfältigen Herausforderungen der Gegenwart an und fassen wir die richtigen Beschlüsse für die Zukunft. Denn wie der Journalist Franz Alt sagte: „Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern die Folge der Entscheidungen, die wir heute treffen.“
Ihr
Dr. Stefan Belz und Tobias Heizmann
Oberbürgermeister Erster Bürgermeister