Nachhaltiges Böblingen - Einbezug der Gastronomie
Nachhaltigkeit bedeutet nicht, dass Gewinne erzielt werden, um sie später in Umwelt- und Sozialprojekte zu investieren. Vielmehr geht es darum, Gewinne bereits von Anfang an auf umwelt- und sozialverträgliche Weise zu erwirtschaften.
Hier finden Sie einen Überblick über Nachhaltigkeitsthemen in der Gastronomie, sowie Links zu vertiefenden Informationen.
Was ist die Mehrwegpflicht?
Unter Mehrweg versteht man Behälter für Lebensmittel und Getränke, welche mehrmals genutzt werden können und somit nach der Verwendung nicht entsorgt werden müssen. Für die Gastronomie bedeutet die Mehrwegpflicht, dass solche Behälter zum Mitnehmen von Speisen und Getränken angeboten werden müssen. Dadurch wird Plastikmüll reduziert und To-Go-Angebote nachhaltiger gestaltet.
Je nach Größe der Betriebe gibt es Unterschiede in der Mehrwegpflicht:
Kleine Betriebe: bis 80 m² und max. fünf Beschäftigte
- Pflicht zur Befüllung der mitgebrachten Gefäße der Kunden
- sichtbare Information über die Möglichkeit der Befüllung
Große Betriebe: über 80 m² und über fünf Beschäftigte
- Angebotspflicht von Mehrwegverpackungen
- kein Nachteil für den Endverbraucher (z.B. durch Aufpreis oder Portionsgröße - Pfand ist erlaubt)
- Kundeninformation über Mehrwegangebote
- Rücknahme der Mehrwegverpackungen
Ausführliche Informationen zur Mehrwegpflicht gibt es auf der Seite des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW, sowie auf dem Merkblatt zur Mehrwegangebotspflicht (204,8 KiB).
Hier finden Sie außerdem ein Merkblatt zum Umgang mit kundeneigenen Bechern (1,027 MiB) des Lebensmittelverbands Deutschland mit wichtigen Hinweisen zu Hygienevorgaben.
Vorlagen für Gastronomen
Vorlagen für Mehrwegschilder und Plakate finden Sie kostenlos zum Download unter:
Vorlage der Kampagne Mehrweg. Mach mit!
Vorlage der Kampagne Essen in Mehrweg. Wir machen mit!
Falls Sie DEHOGA Mitglied sind, finden Sie im DEHOGA Servicecenter weitere kostenlose Vorlagen zum Ausdrucken.
Nachhaltigkeitskampagnen in Böblingen
Refill
Refill Deutschland bietet eine einfache und niederschwellige Lösung zur Vermeidung von Plastikmüll: ein Netzwerk von Refill-Stationen, an denen Trinkflaschen kostenlos mit Leitungswasser aufgefüllt werden können. Diese Initiative fördert Umweltschutz, spart Ressourcen und ermöglicht den Zugang zu Trinkwasser für alle. Die Teilnahme ist denkbar einfach: Betriebe erhalten einen Refill-Sticker und tragen sich auf der Internet-Karte ein. Hier finden Sie weitere Infos zu Refill Deutschland.
Bei Interesse kontaktieren Sie gerne die Stabsstelle Klimaschutz und Nachhaltigkeit, um kostenlos einen Refill-Sticker zu erhalten.
FairTrade
Die Fairtrade-Kampagne setzt sich für gerechtere Bedingungen für Produzent*innen in Entwicklungsländern ein: Sie fördert faire Preise, gerechte Arbeitsbedingungen und den Verzicht auf ausbeuterische Kinderarbeit. Zertifizierte Fairtrade-Produkte sind in verschiedenen Bereichen wie Lebensmitteln, Kleidung und Kosmetik erhältlich und ermöglichen Verbraucher*innen einen Beitrag zu einem gerechteren Handeln durch ihren Kauf.
Unternehmen welche bei Fairtrade mitmachen sind dabei der Weltladen Böblingen und der eine Welt Laden Böblingen- Dagersheim, weitere Betriebe finden Sie auf der Fair Trade Website.
Weitere Informationen zur Fairtrade Stadt Böblingen.
Bei Interesse kontaktieren Sie gerne die Steuerungsgruppe Fairtrade.
Fairteiler
Die Fairteiler-Kampagne ermöglicht es Menschen, Lebensmittel kostenlos zu bringen und mitzunehmen, um Verschwendung zu reduzieren. Dabei gibt es klare Regeln für die Hygiene und Sicherheit: Erlaubt sind noch essbare Lebensmittel, während abgelaufene Produkte und empfindliche Lebensmittelgruppen nicht aufgenommen werden. Fairteiler fördern die Zugänglichkeit für alle und werden größtenteils durch ehrenamtliche Foodsaver befüllt, die über das Foodsharing Netzwerk organisiert und vernetzt sind.
In Böblingen planen wir derzeit einen Fairteiler in der Innenstadt einzurichten. Nähere Infos folgen!
Was kann ich als Gastronom tun?
Nachhaltigkeit kann in der Gastronomie in vielen Bereichen gelebt und gefördert werden. Wichtig hierbei ist es, sie nicht als zusätzliche Belastung zu verstehen, sondern ganz im Gegenteil, als Chance den eigenen Betrieb zu etablieren. Anschaulich kann man das hier mit dem drei Säulen Modell beschreiben. Dies sagt aus, dass Nachhaltigkeit nur aus der Verbindung von Ökologie, Wirtschaft und Soziales entstehen kann.
Es gibt viele Ansätze, einen Gastronomiebetrieb nachhaltiger zu gestalten. Die wichtigsten Handlungsmaßnahmen sind:
- lokale Lebensmittel fördern
- Lebensmittelabfälle reduzieren
- Einwegverpackungen vermeiden
- energiesparende Maßnahmen
- Anreise und Anlierferung: öffentlichen Nahverkehr, Fahrradinfrastruktur und E-Mobilität (132 KiB) nutzen
- Wasserressourcen schonen
- nachhaltige Praktiken fördern
Energiesparen in der Gastronomie
Es gibt viele Möglichkeiten, in einem Gastronomiebetrieb Energie einzusparen. Die DEHOGA hat hilfreiche kompakte Checklisten für Sofortmaßnahmen zusammengestellt:
·Organisatorische Sofortmaßnahmen (317,8 KiB)
·Technische Sofortmaßnahmen (270,5 KiB)
·Checkliste Sofortmaßnahmen (213,1 KiB)
Nachhaltige Restaurants
Für mehr Nachhaltigkeit empfehlen wir das interaktive Programm "My Sustainable Restaurant" der Metro.