Familie Fröhlich's Klimaprojekt
Wir möchten Ihnen gerne Familie Fröhlich vorstellen:
Familie Fröhlich wohnt seit fünf Jahren in einer Eigentumswohnung (4-Zimmer) in einem Mehrfamilienhaus in Böblingen. Tanja (38 Jahre) arbeitet halbtags als Friseurin. Ihr Mann Sebastian (40 Jahre) arbeitet als Kaufmann. Sie haben eine Tochter, Maya (7 Jahre), sie geht in die 2. Klasse und ihr kleiner Bruder Moritz (3 Jahre) geht seit einem Jahr in die Kita.
Familie Fröhlich hatte sich für das Jahr 2017 folgendes vorgenommen:
„Wir möchten unseren Haushalt und unsere Gewohnheiten hinsichtlich Klimaschutz und Energiesparen unter die Lupe nehmen. Dabei widmen wir uns jeden Monat einem anderen Thema. Wir sind schon ganz gespannt, wie es klappt!“
Das ganze Jahr über hat Familie Fröhlich an dieser Stelle (und im Amtsblatt) monatlich über ihr Klima-Projekt berichtet.
Klimafreundlich durchs Jahr 2017 – Der Erfolg der Familie Fröhlich
Im vergangenen Jahr hat Familie Fröhlich ihren Haushalt und ihre Gewohnheiten hinsichtlich Klimaschutz und Energiesparen unter die Lupe genommen und vieles erreicht. Jetzt hat die Familie Bilanz gezogen. Tanja Fröhlich berichtet:
„Ein Jahr lang Energie zu sparen, auf Effizienz zu achten und auch noch Gewohnheiten umzustellen, war tatsächlich leichter als gedacht. Manches ging Ruckzuck, so die Umstellung auf LED-Lampen, anderes war da schwieriger, wie meinen Mann und die Kinder zu motivieren weniger Fleisch zu essen.
Was wir alles im Einzelnen gemacht haben, können Sie weiter unten auf dieser Seite nachlesen.
Jetzt, nach einem Jahr, haben wir nachgerechnet und JA, wir haben gespart! Vor allem Strom und ganz schön viel Benzin und dadurch auch einiges an CO2. Wie viel Geld wir tatsächlich gespart haben, daran rechnen wir noch, denn wir mussten auch einiges investieren. Einen neuen Kühlschrank, die LED Leuchten, und das Jahresabo des VVS waren dabei die großen Brocken.
Zusammengefasst kam raus:
Wir haben beim Strom übers Jahr gerechnet fast 20 Prozent eingespart und dadurch von den Stadtwerken eine Rückzahlung bekommen. Dieses Jahr wollen wir insgesamt unter 3.000 kWh kommen und damit etwa 250 Euro weniger bezahlen als noch 2016.
Aktuell überlegen wir, ob wir unser Auto verkaufen und auf CarSharing umsteigen. Früher sind wir fast 15.000 km im Jahr gefahren, im letzten Jahr nur noch die Hälfte. Jetzt fragen wir uns natürlich, ob es sich da noch lohnt, Versicherung sowie Steuern und einen jährlichen Kundendienst zu zahlen. Die Gesamteinsparungen beim Tanken waren etwa so hoch, wie die Kosten des Jahresabos. Zwar kein Geld gespart, aber dafür über eine Tonne CO2.
Durch unsere Anstrengungen beim Heizen und Lüften sowie dem Abdichten der Fenster und Türen haben wir mehr als 10 Prozent weniger Energie verbraucht. Unsere neuen Heizgewohnheiten wollen wir natürlich beibehalten. Wir sparen hier also dauerhaft!
Schwer war es für uns zu berechnen, ob und wie viel wir beim „Konsum“ eingespart haben. Durch den deutlich geringeren Fleisch- und Wurstkonsum ab dem Sommer, konnten wir nicht nur unsere CO2-Bilanz um weitere 800 kg verringern, sondern auch 1.000 Euro in der Haushaltskasse sparen. Berücksichtigt dabei sind das teurere regionale Bio-Fleisch und der Mehreinkauf von Obst und Gemüse.
Noch immer sieht unser CO2-Fußabdruck ziemlich schlecht aus. Trotz Ökostrom liegen wir als Familie immer noch bei fast 30 Tonnen je Jahr. Weltweit sollen es bis zum Jahr 2050 nur noch zwei Tonnen pro Person werden. Unser Ziel für die nächsten Jahre: jedes Jahr weitere 500 kg CO2 einzusparen.
Unser Fazit zu unserem Klimaprojekt:
Für uns hat es sich auf alle Fälle gelohnt und (meistens!) viel Spaß gemacht. Das Tollste war, dass wir viel Zeit zusammen verbracht, viel diskutiert und auch viel gemeinsam erlebt haben. Nicht nur die gemeinsamen Fahrradfahrten, auch das bewusste Einkaufen oder die Arbeiten in der Wohnung haben unser Familienleben bereichert.
Und jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht!
Herzliche Grüße, Ihre Tanja Fröhlich.“
Familie Fröhlich verabschiedet sich.
Das Jahr neigt sich dem Ende, ebenso wie das Klima-Projekt der Familie Fröhlich. Tanja und Sebastian mit ihren Kindern Maya und Moritz verabschieden sich.
Liebe Böblingerinnen und Böblinger,
das Jahr 2017 war für uns geprägt durch unser Klimaschutz-Projekt. Für jeden Monat hatten wir uns ein Thema ausgesucht, um Energie zu sparen und unseren CO2-Fußabdruck zu verringern. Angefangen beim Heizen und Lüften, über Stromverbrauch, Mobilität & Urlaubsreisen bis hin zu Konsum und einer klimaverträglichen Adventszeit. Wir haben viel recherchiert und unser eigenes Handeln hinsichtlich den Auswirkungen aufs Klima hinterfragt. Hängen geblieben ist bei uns vor allem, dass ein klimafreundlicher Alltag möglich und eigentlich gar nicht so schwer ist. Es ist sicherlich nicht immer der komfortabelste Weg, aber für die Zukunft unserer Kinder sicher der richtige.
Jetzt wollen wir natürlich auch noch wissen, was unser Projekt an Einsparungen gebracht hat. Wie viel Energie und damit verbunden CO2 haben wir tatsächlich eingespart und hat uns das Ganze mehr gekostet oder haben wir dabei sogar Geld gespart?
In den Weihnachtsferien wollen wir Bilanz ziehen und Ihnen im Januar 2018 dann das Ergebnis mitteilen.
Vielleicht hat unser Familienprojekt dazu beigetragen, dass auch Sie sich den einen oder anderen Gedanken zum Thema Klimaschutz gemacht haben. Wenn ja, dann schreiben Sie uns doch, wie Sie Klimaschutz in Ihrem Haushalt umsetzen. Wir machen uns nun noch Gedanken, wie wir Silvester klimafreundlich gestalten können. Haben Sie dazu eine Idee?
Nun wünschen wir Ihnen einen guten Rutsch in ein klimafreundliches neues Jahr.
Ihre Familie Fröhlich
Ihre Klimaschutzaktivität senden Sie bitte an Klimaschutz@böblingen.de.
Klimaschonende Adents- und Weihnachtszeit
Der November stand ganz im Zeichen der Advents- und Weihnachtsvorbereitungen. Tanja Fröhlich berichtet:
Die Adventszeit und Weihnachten ist für Kinder vermutlich die schönste Zeit des Jahres. Und für dieses Jahr wollten wir uns ganz besonders klimagerechte Sachen überlegen.
Für Maya und Moritz ist das absolute Highlight der Vorweihnachtszeit das Plätzchen backen – und in diesem Jahr natürlich so energiesparend wie möglich! Beim Backen heißt das Umluftfunktion statt Ober-Unter-Hitze. Dadurch kann man nicht nur mehrere Bleche auf einmal backen, sondern die Temperatur sogar noch um 20 bis 30 Grad reduzieren. Das bringt bis zu 40 Prozent Stromeinsparung! Wenn man, wie wir, viele verschiedene Plätzchen backt und der Backofen länger läuft, kann man den Backofen auch schon 10 bis 15 Minuten vor dem Ende der Backzeit abschalten und die Restwärme nutzen. Ich hab's bei insgesamt 45 Minuten Backzeit ausprobiert und die Plätzchen waren perfekt.
Auch unsere Weihnachtsgeschenke wollen wir so klimaschonend wie möglich gestalten. Statt Dinge zu kaufen, wollen wir unseren Lieben vor allem Zeit schenken und die kleinen Aufmerksamkeiten, die natürlich dazu gehören, dürfen Maya und Moritz dann verpacken. Sie suchen sich dazu alles Mögliche zusammen: Stoffreste, Schachteln oder Zeitungspapier und bemalen oder bekleben es dann. Sie glauben gar nicht, wie viel Spaß die beiden hatten, als wir es mit den Geburtstagsgeschenken für Papa getestet haben.
Selbstverständlich gibt es auch einen Weihnachtsbaum. Wir suchen uns einen aus der Region, wenn möglich mit FSC-Siegel. Das stellt sicher, dass für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird. Schmücken wollen wir den Baum dann mit Naturprodukten: Stroh- und Holzsterne, selbstgebastelten Zapfen-Männchen, getrockneten Orangenscheiben mit Zimtstangen usw.
Für den Versand unserer Weihnachtspost möchten wir die Kompensationsangebote der Post oder der anderen Anbieter nutzen. Man zahlt eine geringe Summe mehr und der Anbieter verwendet das Geld um Klimaschutzprojekte zu unterstützen.
Monatsfazit für uns: auch die Advents- und Weihnachtszeit kann klimaschonend verbracht werden, ohne dass sie an Glanz verliert. In diesem Sinne: eine genussvolle Vorweihnachtszeit.
Ihre Tanja Fröhlich.
Energiesparend Waschen und Trocknen
Im Oktober beschäftigte sich Familie Fröhlich mit dem Thema Waschen und Trocknen. Tanja Fröhlich berichtet:
Jedes Jahr, wenn der Herbst vor der Tür steht, empfiehlt mir meine Mutter aufs Neue, dass ich einen Trockner kaufen sollte. Sie meint, es sei eine große Erleichterung, vor allem, wenn man zwei so kleine Dreckspatzen zu Hause hat. Da sie von unserem diesjährigen Klimaprojekt weiß, hat sie mich dieses Jahr damit verschont und zu meiner Überraschung sogar gefragt, ob ein Trockner denn schlecht fürs Klima wäre. Angeregt durch meine Mutter haben wir uns deshalb diesen Monat mit dem Thema Waschen und Trocknen auseinandergesetzt und uns ausgiebig informiert.
Bei Trocknern ist es wie bei allen anderen Elektrogeräten auch: sie werden immer effizienter, was den Stromverbrauch betrifft. Trotzdem gilt: die Energie, die nicht verbraucht wird, ist am allerbesten fürs Klima. Das Trocknen in einem Trockner verbraucht ca. drei Mal so viel Energie wie das Waschen. Und wieso sollte man überhaupt Energie aufwenden für einen Vorgang, der ganz von alleine passiert? Klar, es dauert im Herbst und Winter länger bis die Wäsche trocken ist als an einem heißen Sommertag. Aber wenn die Luft trocken ist, trocknet die Wäsche wegen der Luftbewegung auch an kalten Tagen draußen immer noch am besten.
Ich habe die Erfahrung gemacht, je kälter es draußen ist, desto besser! Bei Minusgraden, trocknen meine Baumwollsachen sogar besonders gut. Wenn ich im Herbst oder Winter die Wäsche nicht draußen aufhängen kann, nutze ich unseren Fahrradkeller. Der ist gut belüftet und auch nicht beheizt. Auf keinen Fall sollte man Wäsche auf der Heizung trocken – das habe ich früher öfters gemacht, als Moritz noch ein Baby war. Außer dass es die Heizkosten in die Höhe treibt, schadet es darüberhinaus auch noch den Fasern. Beim Trocknen in der Wohnung sollte man auf regelmäßiges Lüften achten, sonst läuft man schnell Gefahr, dass sich Schimmel breit macht.
Im Gegensatz zum Trocknen funktioniert Waschen leider nicht ohne Stromeinsatz - denn wer will schon zu Großmutters Waschbrett zurück? Zum Energiesparen beim Wäschewaschen habe ich drei Tipps:
- nur so heiß wie unbedingt nötig
- die Maschine immer voll beladen
- und vielleicht kann manches auch einmal öfters getragen werden, bevor es in die Waschmaschine kommt
Wo wir das alles aufgeschnappt haben? Zum Beispiel auf www.forum-waschen.de. Hier findet man noch viel mehr Tipps und sogar einen Online-Wasch-Rechner. Er rechnet Ihnen aus, was Wäschewaschen pro Jahr kostet, wie viel Wasser und Strom verbraucht wird und ob sich vielleicht die Anschaffung einer neuen Waschmaschine lohnen würde.
Monatsfazit für uns: ein Trockner kommt uns nicht ins Haus! Wir waschen mit möglichst geringen Temperaturen und mit minimalem Waschmittelverbrauch - das schont die Umwelt und unseren Geldbeutel.
Na dann bis nächsten Monat,
Ihre Tanja Fröhlich.
Weitere Informationen erhalten Sie zum Beispiel unter den folgenden Links:
Klimaneutrale Geburtstagsfeier
Im September drehte sich alles um die Feier zum 40. Geburtstag von Sebastian Fröhlich. Er berichtet:
Wir melden uns zurück! Nach unserem tollen, erholsamen und weitestgehend klimafreundlichen Urlaub an der Ostsee, stand der September ganz im Zeichen meines 40. Geburtstags. Entsprechend unserem Leitsatz für 2017, möglichst klimafreundlich zu handeln, hatte ich mir vorgenommen, auch meine Geburtstagsfeier entsprechend zu gestalten. Da es mir unmöglich erschien, gar kein CO2 auszustoßen – alleine schon für die Musik oder fürs Essen wird natürlich Energie verbraucht – haben wir versucht, so wenig wie möglich CO2 zu verursachen. „Den Rest“ wollten wir durch die Unterstützung einer Klimaschutzmaßnahme ausgleichen.
Zwar lässt sich der CO2-Ausstoß für eine Geburtstagsfeier auch berechnen, aber das war uns dann doch zu kompliziert. Wir hätten dazu den anteiligen Stromverbrauch, die Anreise der Gäste, Produktion und Transport sowie die gesamte Verarbeitungskette der Lebensmittel, die Entsorgung des Mülls etc. berechnen müssen. Stattdessen haben wir einfach Energie gespart, wo wir nur konnten. Klar war von vornherein, nur Lebensmittel aus der Region – wenn möglich auch Bioprodukte – zu kaufen und auf tierische Produkte wie Fleisch und Wurst weitestgehend zu verzichten. Wir haben alle Speisen selbst zubereitet und darauf geachtet, so wenig wie möglich bereits verarbeitete Lebensmittel zu kaufen. Natürlich gab es kein Einweg- und kein Plastikgeschirr.
Wir haben auch unsere Gäste über unser Vorhaben informiert und sie gebeten, entweder mit dem Fahrrad oder den Öffentlichen zu uns zu kommen. Außer meine Eltern kamen auch alle dieser Bitte nach.
Als zusätzlichen Gag haben wir uns einen Parabol-Solarkocher ausgeliehen und die Kids konnten damit Popcorn machen. Zum Glück hat das Wetter auch mitgespielt – gefühlt war es der einzige sonnige Samstag im September – und wir konnten uns alle das leckere Popcorn schmecken lassen!
Im Familienrat haben wir dann beraten, welches Klimaprojekt wir als Kompensation der Feier unterstützen möchten. Maya und Moritz fanden die Idee, nach dem Erdbeben in Nepal nun Biogas aus Kuhdung herzustellen, ganz toll. Zwei Kühe reichen aus, um einen Bauernhof rund um die Uhr mit Biogas zu versorgen. Das Gas entsteht durch die Vergärung des Kuhdungs und wird dann über Rohre in die Küche zu den Gaskochern geleitet. So hat mein 40. Geburtstag dazu beigetragen, dass am anderen Ende der Welt 80 % CO2 beim Kochen eingespart werden kann.
Monatsfazit für uns: mit dem ganzen Wissen, das wir uns über die letzten Monate zum Thema Energiesparen und CO2-Vermeidung angeeignet haben, war es uns möglich, meinen Geburtstag fast „klimaneutral“ zu feiern. Den Gästen gefiel die Idee und manch eine/r überlegt sich sogar, es uns nachzumachen.
Na dann bis nächsten Monat,
Ihr Sebastian Fröhlich
Klimafreundlicher Urlaub
Im Juli ging es bei Familie Fröhlich um "klimafreundlichen Sommerurlaub". Sebastian Fröhlich berichtet:
So, die Taschen sind gepackt und morgen geht’s los. Bei uns ist – wie sicher bei vielen Familien mit schulpflichtigen Kindern – Sommerzeit gleich Urlaubszeit! Da Maya seit gestern Sommerferien hat und auch die Kita ab Montag für drei Wochen schließt, drehte sich bei uns im Juli alles um den bevorstehenden Familienurlaub.
Im Hinblick auf unser Familienprojekt „CO2-Vermeiden“ hatten wir uns schon Anfang des Jahres gegen eine Flug- oder Schiffsreisen entschieden, denn damit wären unsere ganzen bisherigen Bemühungen umsonst gewesen. Ein Fernflug in die Karibik würde fast fünf Tonnen CO2 pro Person bedeuten. Bei einer 14-tägigen Kreuzfahrt kämen für uns vier fast 12 Tonnen zusammen. Das entspricht in etwa dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß einer Person in Deutschland im Jahr!
Ganz im Sinne des Klimaschutzes, machen wir in diesem Jahr also Urlaub in Deutschland. Nach langem Hin und Her haben wir uns im Familienrat für die Ostsee entschieden, denn die Kids beharrten auf Meer und Strand. Als ich im Reisebüro nach klimafreundlichem Urlaub fragte, erntete ich zunächst Stirnrunzeln. Also suchte ich selbst im Internet und stieß auf den Verein „ecocamping“.
Uns war natürlich klar, dass eine Anreise mit Bus oder Bahn klimamäßig das Beste wäre. Aber bei vier Personen mit viel Gepäck lässt sich die Fahrt mit dem Auto durchaus rechtfertigen. Wir liegen damit bezogen auf den Personenkilometer zwar noch leicht über dem Ausstoß eines Fernreisebusses, jedoch gleich auf wie die Bahn.
Dafür nehmen wir die Fahrräder samt Anhänger mit und wollen versuchen, das Auto im Urlaub so wenig wie möglich zu benutzen.
So, die Taschen stehen bereit und die Wohnung ist auch soweit urlaubsfit: Alle Stecker der elektrischen Geräte sind aus den Steckdosen raus und sogar den Kühlschrank haben wir komplett leergefuttert und ausgeschalten.
Also, wir sind dann mal weg und berichten im September wieder.
Bis dahin,
ihr Sebastian Fröhlich.
Klimafreundlicher Konsum
Familie Fröhlich hat sich im Juni Gedanken über das Thema "klimafreundlicher Konsum" gemacht. Tanja Fröhlich berichtet:
Anfangs dachten wir beim Thema Konsum, dass es vor allem um Lebensmittel und Kleider geht. Aber das Themenfeld ist riesig! Der CO2-Anteil unseres Konsumverhaltens ist mit 40 % an unserem Gesamtausstoß sogar noch größer als Anteil von Heizen und Warmwasser. Im Prinzip gehört ja alles zum Konsum, wofür wir täglich unser Geld ausgeben: neben Lebensmitteln und Kleidung auch Kosmetik, Elektrogeräte, Möbel, Spielsachen, aber auch Friseurbesuche, Essen gehen, reisen...
Mir wurde nun erst bewusst, welche Auswirkungen unser Konsumieren aufs Klima hat. Ob wir Ökostrom oder „normalen“ Strom beziehen, Recyclingpapier oder normales Papier nutzen, fairen Kaffee oder normalen Kaffee trinken, wie viele T-Shirts oder Schuhe wir jährlich kaufen, ob wir frisches, regionales Obst und Gemüse oder eher Tiefkühlkost verwenden usw.
Darüber haben wir dann im Familienrat gesprochen und uns für Juni vorgenommen: Wir kaufen – abgesehen von Lebensmitteln natürlich – nichts Neues. Doch was für Alternativen gibt es denn zum Neu-Kaufen? Tauschen, Ausleihen, Mieten, Reparieren oder eventuell einfach Verzichten, waren die Antworten im Familienrat.
Als ich „Reparieren“ vorschlug, kam von Moritz sofort: „Wieso reparieren wir dann nicht mein ferngesteuertes Feuerwehrauto?“ Maya legte nach: „und meine Puppenküche ist auch schon lange kaputt!“ Ich wollte nicht hintenanstehen: „Wer repariert mir endlich die Nähmaschine?“
Die richtige Adresse für Reparaturen aller Art hat dann mein Mann Sebastian gefunden: Das Repair Café Böblingen-Sindelfingen. Es findet immer am ersten Samstag im Monat statt und man kann dort seine kaputten Sachen alleine oder mit Hilfe von Ehrenamtlichen reparieren. Auch Werkzeuge und Material für alle möglichen Reparaturen gibt es dort.
Ergebnis war: Moritz ist glücklich sein Feuerwehrauto wieder durch die Wohnung zu lenken, Maya hilft nun fleißig beim Kochen und meine Nähmaschine ist auch wieder Einsatzbereit. Sebastian und die Kinder freuen sich schon auf das nächste Repair-Café, wenn sie wieder zusammen etwas schrauben und löten und was weiß ich noch was alles machen können.
Monatsfazit für mich: Sich mit unserem Konsum zu beschäftigen hat unsrer Familie gut getan. Wir haben viel darüber gesprochen, was wir tatsächlich brauchen und auf was wir vielleicht sogar verzichten können.
Na dann bis nächsten Monat,
ihre Tanja Fröhlich.
Klimafreundliche Ernährung
Bei Familie Fröhlich stand im Mai "klimafreundliche Ernährung" auf dem Speiseplan. Tanja erzählt:
Das Thema Ernährung war mir natürlich nicht ganz fremd. Ich denke dabei an die Zeit als die Kinder angefangen haben Brei zu essen und vor allem auch an das Loswerden einiger überflüssiger Pfunde. Aber im Zusammenhang mit Klimaschutz, war das Thema tatsächlich neu für mich. Ich habe mich also erstmal im Internet schlau gemacht, was beim Thema Ernährung klimafreundlich oder klimaschädlich ist. Die wichtigsten Fakten habe ich auf www.wir-ernten-was-wir-saeen.de und auf www.co2online.de gefunden. Dort stand auch ziemlich konkret, was dies für unseren täglichen Einkaufsbedarf bedeutet:
- Lebensmittel aus der Region,
- grundsätzlich auf saisonale Produkte achten, also keine Erdbeere im Winter,
- Bio, wenn es auch wirklich „Bio“ ist, also auf Zertifikate achten
- und dann noch das Thema „weniger Fleisch“!
Die Diskussion darüber mit meinem Mann Sebastian konnte ich mir schon gut vorstellen.
REGIONAL war für uns leicht umsetzbar, da wir gerne auf dem Markt einkaufen gehen. Beim Thema SAISONALE Lebensmittel findet man im Internet ganz praktische Saisonkalender für Obst, Gemüse und Salat und die Saison geht bei uns jetzt im Mai ja so richtig los. Als ich gelesen habe, dass im Winter gezüchtete Tomaten mehr als 100 Mal so viele Treibhausgasemissionen verursachen, als die saisonale Freiland-Variante vom Feld in der Nähe, war ich doch sehr überrascht.
Durch meine Recherchen im Netz bin ich auf tolle Rezepte gestoßen und bekam so richtig Lust „klimafreundliches Kochen“ auszuprobieren. Da ich selbst schon seit Jahren kein Fleisch mehr esse, habe ich vorgeschlagen, den Mai als „fleisch- und wurstfreien Monat“ auszurufen. Sie können mir glauben, da wars dahin mit der Familienidylle! Von Sebastian erwartete ich ja schon Widerstand, dass meine Kids aber solche Fleisch- und Wurst-Verfechter sind, hatte ich dann doch nicht erwartet! Meine ganzen Argumente fürs Klima waren Moritz und Maya sowas von egal! Sebastian fand mit den Kids dann den Kompromiss: Halbierung von Wurst und Fleisch im Mai – aber dafür grundsätzlich vom Biobauern.
Monatsfazit für mich: klimafreundliche Ernährung hat überhaupt nichts mit „Sauregurkenzeit“ zu tun, wie so manche behaupten. Ich habe viele tolle neue Gerichte ausprobiert und meiner Familie hat es (meistens) auch sehr gut geschmeckt.
Na dann bis nächsten Monat,
ihre Tanja Fröhlich.
Klimafreundliche Mobilität
Sebastian Fröhlich berichtet von den Ereignissen im April:
„Im April haben wir uns überlegt was eigentlich „klimafreundliche Mobilität“ bedeutet und was das für unseren Alltag heißt. Klar: weniger Auto fahren, mehr das Fahrrad oder den Bus nutzen. Das spart natürlich CO2 ein.
Wir haben uns also für den April vorgenommen, möglichst oft das Auto stehen zu lassen. Ich dachte natürlich, dass ich so was lässig (mal für einen Monat!) schaffe. Daher habe ich unserer Tochter Maya meinen Autoschlüssel gegeben und ihr gesagt, sie soll ihn in ihre Schmuckkiste legen und ihn mir erst am 1. Mai zurückgeben. Ich hatte es ja einfach, bei schönem Wetter konnte ich easy mit dem Fahrrad zur Arbeit, bei schlechtem Wetter nahm ich dann den (leider oft ziemlich vollen) Stadtbus.
Meine Frau Tanja hatte es da nicht ganz so leicht. An den schönen Frühlingstagen Anfang April hat sie Moritz in den Kinder-Fahrradanhänger gesetzt und gemeinsam sind sie mit Maya, die schon prima selbst Fahrrad fahren kann, zur Schule geradelt. Danach hat sie Moritz in der Kita abgesetzt und ist direkt in den Friseursalon gerollt, in dem sie halbtags arbeitet. An den kalten Tagen durften es sich dann beide Kinder, dick eingemummelt, im Fahrradanhänger bequem machen und Mama beim „Strampeln“ zusehen – das war vielleicht ein Spaß für die Kinder! Tanjas Kommentar am letzten Tag vor den Osterferien: ‚Nach den Ferien bist du dran, dich mit Fahrradhelm und Winterjacke morgens um die Kinder zu kümmern‘.
An Ostern hat uns dann das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt der geplanten Fahrradtour über die Fildern nach Bad Cannstatt zu den Großeltern, haben wir uns dann doch für die Fahrt mit der S-Bahn entschieden. Den Kids hat es großen Spaß gemacht und Moritz erzählt immer noch von dem langen Zug und dem piependen Ton, wenn die Türen zu gehen.
Gestern hat mir eine Kollegin erzählt, dass Böblingen dieses Jahr bei der Aktion STADTRADELN mitmacht. Das ist ein Wettbewerb zwischen Städten, bei dem KommunalpolitikerInnen und BürgerInnen in die Pedale treten und mit dem Fahrrad Kilometer für den Klimaschutz „sammeln“. Jeder kann mitmachen und sich unter www.stadtradeln.de/boeblingen registrieren und dort auch seine gefahrenen Kilometer eintragen. Böblingen macht vom 5. bis 25. Mai 2017 mit. Gemeinsam mit meiner Kollegin habe ich in unserer Firma nach MitradlerInnen gesucht und wir haben tatsächlich ein Firmenteam mit nun 11 RadfahrerInnen zusammen bekommen. Jetzt bin ich gespannt, ob es Tanja auch schafft, ihre KollegInnen aus dem Friseursalon zum Radfahren zu motivieren. Ich wette dagegen!
Nun ja, der April in diesem Jahr war wettertechnisch nicht gerade der perfekte Monat, um komplett auf das Auto zu verzichten, aber wir haben es – mit ganz wenigen Ausnahmen, wie ich ja zugebe – geschafft. Was die Ausnahmen waren? Zum Beispiel der große Ostereinkauf und einmal musste Tanja eine Freundin von Maya nachts um 22 Uhr bei Minusgraden nach Hause bringen, weil sie doch nicht einschlafen konnten und unbedingt nach Hause wollte.“
Strom sparen
Im März hat sich Familie Fröhlich mit dem Thema "Strom sparen" beschäftigt. Tanja Fröhlich erzählt:
Beim Thema ‚Strom sparen‘ waren wir schon keine Anfänger mehr. Wir haben schon einige unserer Glühbirnen durch LED-Leuchten ersetzt. Im Vergleich zu einer Energiesparbirne sparen die etwa die Hälfte an Strom ein und im Vergleich zu den „normalen“ Glühbirnen brauchen sie statt 40 Watt nur noch 7 Watt. Wir haben also beschlossen, überall LEDs einzusetzen, vor allem aber in den Kinderzimmern, da brennt das Licht ja oft stundenlang, auch wenn kein Kind mehr drin ist.
Stichwort Lampen oder Lämpchen. Überall brennen ja so kleine Lichter: am Fernseher, am CD-Player, an Ladegeräten, auch wenn nichts zum Laden mehr dran ist und bei meinem Mann (bei mir natürlich nicht!) auch an seinem Monitor. Fachleute sagen dann: die Geräte sind im Stand-by-Modus. Mit Maya haben wir also nach „Glühwürmchen“ gesucht und insgesamt 13 gefunden. Wie schaltet man die denn nun aus? Am besten mit Steckerleisten, denn diese Mehrfachsteckdosen haben einen Ausschaltknopf. Einmal auf aus, ist auch das Glühwürmchen erst mal verschwunden. Fachleute meinen, damit können wir bis zu 100 Euro im Jahr sparen.
Ganz kurz noch die Kühlschrank-Geschichte: Wir hatten ihn vom Vorbesitzer unserer Wohnung übernommen, inzwischen war er 15 Jahre alt, und wenn wir schon Strom sparen wollen, müssen wir eben auch mal investieren. Der neue mit drei Sternen (A+++) verbraucht jetzt so viel weniger, dass wir in 4 Jahren so viel Strom sparen wie er jetzt gekostet hat. Nicht schlecht, oder?
Jetzt steht noch der Umstieg auf „Ökostrom“ an, aber das müssen wir erst noch bereden. Es ist ja gar nicht so einfach, wirklich Ökostrom zu bekommen, da wird viel Schindluder getrieben. Meine Nachbarin hat gemeint, unter www.oekostrom.com soll ich mich mal informieren.
Tja, so kam es, dass wir im März statt Geld gespart, es erst Mal ausgegeben haben. Aber wir sind überzeugt, dass es sich lohnen wird und wir mit der Stromrechnung am Jahresende eine schöne Rückzahlung bekommen.
Na dann, bis April!
Ihre Tanja Fröhlich
Hilfreiche Energiespartipps erhalten Sie z.B. auf folgenden Seiten:
- Bundesumweltministerium
- Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena)
- Umweltinstitut München e.V.
Sie möchten wissen, ob Sie zu viel Strom verbrauchen? Machen Sie den StromCheck!
Heizen & Lüften
Im Februar hat Familie Fröhlich sich dem Thema „Heizen & Lüften“ gewidmet. Tanja Fröhlich berichtet:
„Bisher haben wir uns kaum Gedanken darüber gemacht, ob wir beim Heizen und Lüften alles richtig machen. Unsere Heizung war immer so eingestellt, dass es uns ‚warm genug‘ war. Nachdem wir uns im Internet informiert haben, z.B. unter www.heizsparer.de/spartipps, ist uns aufgefallen, dass wir zum Lüften die Fenster meistens kippen, weil die Fensterbänke mit Blumen und Deko vollgestellt sind. Das habe ich als erstes geändert und einige der Fensterbänke freigeräumt. Jetzt reißen wir zum Lüften die Fenster für fünf bis zehn Minuten richtig auf.
Außerdem hat Sebastian ein digitales Thermometer gekauft. Dass es bei uns im Wohnzimmer meist 24 Grad sind, hat uns ganz schön überrascht! Jetzt ist uns zu unseren hohen Heizkosten einiges klar geworden. Wussten Sie, dass ein Grad weniger ungefähr 6 % der Heizkosten einspart? Wir haben jetzt auf 20 bis 21 Grad reduziert und sind schon ganz gespannt, wieviel Euro wir am Jahresende tatsächlich eingespart haben.
Damit von draußen weniger Kälte rein kommt, hat Sebastian die Wohnungstür mit Dichtungsgummi aus dem Baumarkt abgedichtet und ich habe einen Zugluftstopper davor gelegt. Außerdem lassen wir jetzt nachts immer alle Rollläden runter.
Also ich muss sagen, an das Fenster aufreißen musste ich mich erst gewöhnen. Aber bei 20 bis 21 Grad im Wohnzimmer fühlen wir uns absolut wohl – und wenn wir es mal wärmer brauchen, dann gönnen wir uns das gelegentlich auch.“
Möchten Sie wie Familie Fröhlich Heizkosten sparen und gleichzeitig dem Klima etwas Gutes tun?
- Nützliche Tipps zum Heizkosten sparen und energieeffizienten Heizen erhalten Sie z.B. unter www.heizspiegel.de und www.heizsparer.de
- Hier können Sie Ihren Heizenergie-Verbrauch und Ihre Heizkosten überprüfen und Handlungsempfehlungen zur Kosteneinsparung erhalten.
Haben Sie Ideen, Tipps, Anregungen, Anmerkungen oder auch Fragen zu den Themen Klimaschutz und Energiesparen? Dann schreiben Sie uns an klimaschutz@boeblingen.de